Ein Denkmal der Bronzezeit – mitten im Heute.

Goldkegelplatz

Der Goldkegelplatz ist ein besonderer Platz in Postbauer-Heng: Er verbindet moderne Gestaltung mit einem bedeutenden Stück unserer Geschichte. Im Zentrum steht eine goldene Skulptur – ein Nachbau des legendären Goldkegels von Ezelsdorf-Buch, einem der faszinierendsten archäologischen Funde der Bronzezeit.

Der Platz lädt zum Verweilen ein, informiert über unser kulturelles Erbe und bietet Raum für kleine Veranstaltungen. Hier wird die Vergangenheit sichtbar und die Gegenwart lebendig.


Zur Geschichte des Goldkegels

Ein goldener Schatz aus der Bronzezeit

Im Februar 1953 machte der Maurer Michael Dörner aus Ezelsdorf beim Stöckegraben in einem Privatwald in der Ortsflur Ezelsdorf-Buch eine außergewöhnliche Entdeckung: Er stieß auf einen vorgeschichtlichen Goldkegel sowie auf Reste von zwei Bronzeringen. Die stark beschädigten Fundstücke wurden später von Dr. Raschke fachkundig zusammengesetzt und sind heute im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg ausgestellt.

Der Goldkegel von Ezelsdorf-Buch ist rund 96 cm hoch, misst 16 cm im Durchmesser und besteht aus nahezu reinem Gold. Das hauchdünne Metall (nur 0,1 mm dick) wurde in einem Stück nahtlos gezogen und kunstvoll verziert – mit Rad-, Kreis- und Buckelornamenten, Strahlensternen an der Spitze, Ringen und Rippen am Hals und einem sogenannten Hütchenfries im unteren Bereich.

Zweifellos handelt es sich um einen Kultgegenstand, der vermutlich in der unruhigen Zeit der Urnenfelderkultur zwischen 1500 und 1000 v. Chr. – also in der ausgehenden Bronzezeit – vergraben wurde. Die sorgfältige Arbeit und die Symbolik deuten auf eine religiöse oder astronomische Nutzung hin.

  • Die vier Goldkegel Europas

    Der Fund von Ezelsdorf-Buch ist Teil einer äußerst seltenen Gruppe – insgesamt sind nur vier Goldkegel dieser Art weltweit bekannt:

    • Der Kegel von Schifferstadt (1835 gefunden, 28 cm hoch, im Historischen Museum der Pfalz in Speyer)

    •  Der Goldkegel von Avanton (gefunden in Frankreich, heute im Louvre in Paris)

    • Der Berliner Goldhut (1995 auf dem Kunstmarkt entdeckt, 1996 vom Museum für Vor- und Frühgeschichte in Berlin erworben)

    • Sowie der Goldkegel von Ezelsdorf-Buch.

    Diese einzigartigen Artefakte weisen zahlreiche Gemeinsamkeiten auf und gelten als Indizien für einen überregionalen Sonnenkult, der sich in der Bronzezeit über weite Teile Mitteleuropas erstreckte – mit möglichen Verbindungen bis nach Ungarn, Dalmatien, Mykene und Kreta.

    Der Goldkegel von Ezelsdorf ist somit nicht nur ein archäologischer Schatz von regionaler Bedeutung – sondern ein Teil eines europäischen Kulturerbes, das Einblick in das Weltbild und die Rituale früher Hochkulturen gibt.


Der Goldkegelplatz in Bildern

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